10R-Strategie und los!

Von der Idee zur Umsetzung in 72 Stunden:

Oder: Wie Heuer Radsport die „10R-Strategie und los“ anpackte

Als wir bei Heuer Radsport unsere 10R-Strategie für mehr Nachhaltigkeit ankündigten, war uns eines klar: Schnelles Handeln war entscheidend, um die Begeisterung und Motivation unseres Teams direkt in die Umsetzung zu bringen. Aus Erfahrung wussten wir, dass die ersten 72 Stunden nach dem Start eines Projekts oft den Unterschied zwischen Erfolg und Scheitern ausmachen. Genau deshalb entschlossen wir uns, den Stier bei den Hörnern zu packen und mit einer greifbaren, konkreten Maßnahme direkt ins Tun zu kommen.

Die 72-Stunden-Challenge: Von der Idee zur Innovation

Nach der Verabschiedung unserer Strategie stand der erste Schritt an: Wie setzen wir die „10R-Strategie und los!“ in den Alltag um? Kaum war die Tinte unter dem Strategiepapier getrocknet, rief ich unser engagiertes, kleines Team zusammen. Schon im Raum war die Energie und Vorfreude auf etwas Großes spürbar. Jeder wusste, dass wir nicht bei theoretischen Diskussionen bleiben wollten. Wir mussten handeln – und zwar sofort.

Unser Laufradkarton: Ein Mikroprojekt mit großer Wirkung

„Wir benötigen ein greifbares Projekt, das jeder versteht, und bei dem wir schnell Erfolge sehen können,“ sagte ich dem Team. Nachhaltigkeit sollte nicht nur eine Idee bleiben, sondern sofort in die Realität überführt werden. Die Wahl fiel auf ein simples, aber wirkungsvolles Projekt: unseren Laufradkarton.

Die Entscheidung für den Laufradkarton war kein Zufall. Der Karton ist das Erste, was unsere Kunden in die Hände bekommen, wenn sie unsere Laufräder erhalten – und oft das Letzte, was sie entsorgen. Er repräsentiert den Anfang und das Ende eines Kreislaufs.

Unser bewährter 28-Zoll-Karton ist zwar robust und wiederverwendbar, aber für unsere neue Laufradpalette von BMX bis MTB, also von 20 bis 29 Zoll nicht optimal. Wir standen vor der Herausforderung, eine Lösung zu finden, die sowohl wirtschaftlich als auch ästhetisch ansprechend ist. Es war der perfekte Ausgangspunkt, um die 10R-Strategie auf ein reales Projekt anzuwenden und zu zeigen, dass auch kleine Veränderungen einen großen Unterschied machen können.

Kreatives Brainstorming: Jede Idee zählt

Anstelle lange zu planen, wollten wir sofort konkret werden. „Lasst uns ein intensives Brainstorming machen“, schlug ich vor. Jeder im Team sollte den Karton unter dem Aspekt aller zehn R’s betrachten – von „Refuse“ bis „Recover“. Die Herausforderung war klar: Jeder Schritt unserer Strategie sollte in die Überarbeitung des Kartons einfließen.

Wir ermutigen jeden, auch scheinbar verrückte Ideen zu äußern. „Keine Idee ist zu abwegig“, war unser Motto. Diese Offenheit führte zu einigen überraschenden und innovativen Ansätzen. Sandra, unsere Technikerin, brachte die Idee ein, den Karton mit einer speziellen Faltung zu versehen, die ihn bei Nichtgebrauch platzsparend macht. Philipp aus dem Vertrieb dachte darüber nach, wie wir den Karton als Marketinginstrument nutzen könnten.

Unser Ziel war es, eine Verpackung zu entwickeln, die nicht nur unsere hochwertigen Laufräder optimal schützt, sondern auch dem Kunden einen Mehrwert bietet – sei es durch einfache Aufbewahrung oder als praktische Lösung für den Rückversand bei Servicefällen.

Es gab keine falschen Ideen, jede Perspektive war willkommen. Unser Ziel war es, in 48 Stunden wieder zusammenzukommen, um die Ergebnisse zu präsentieren.

Was in den nächsten zwei Tagen geschah, war einfach inspirierend. Es entstand eine regelrechte Dynamik im Team, die ich selten zuvor erlebt hatte. In jeder Pause wurde über Kartondesigns und Recyclingoptionen diskutiert, an unserem kleinen Whiteboard skizziert und sogar während der Mittagspause flogen die Ideen hin und her. Jeder war involviert, jeder brachte sich ein.

Erste Ergebnisse: Nachhaltigkeit trifft auf Praxistauglichkeit

Als wir uns nach 48 Stunden wieder trafen, war ich überwältigt von den Ergebnissen. Das Team hatte nicht nur kreative Ideen entwickelt – sie hatten sogar einen einfachen Prototyp des neuen Kartons gebastelt. Da war insbesondere der Karton, der sich in eine praktische Fahrradtasche umwandeln ließ (Repurpose). Ein weiteres Modell bestand komplett aus recyceltem Material (Remanufacture). Und dann gab es noch den cleveren Entwurf mit Falttechniken, der weniger Material verbrauchte und gleichzeitig die Stabilität erhöhte (Reduce).

Doch das Erstaunlichste war: Das Team hatte bereits die ersten Anfragen an unsere Lieferanten gestellt, um die Machbarkeit der Ideen zu prüfen. Das zeigte nicht nur, wie engagiert das Team war, sondern auch, wie schnell wir von der Idee zur Umsetzung kommen konnten.

Die 72-Stunden-Regel: Vom Planen ins Handeln kommen

In diesem Moment wurde mir klar: Wir hatten mehr als nur einen Prozess angestoßen – wir hatten eine Bewegung ins Rollen gebracht. Die 72-Stunden-Regel hatte sich bewährt. Indem wir schnell von der Planung ins Handeln kamen, schafften wir eine Dynamik, die alle mitriss. Diese Energie, diese Bereitschaft, Dinge anzupacken, hat unser Team in eine neue Richtung geführt. Nachhaltigkeit war plötzlich nicht mehr nur ein Ziel auf Papier – sie wurde greifbar, erlebbar.

Der Start einer Kultur des schnellen Handelns

Am Ende der Besprechung war die Begeisterung im Raum spürbar. Es war klar: Dies war erst der Anfang. Wir hatten nicht nur einen Plan für einen nachhaltigeren Laufradkarton – wir hatten den Grundstein für eine Unternehmenskultur gelegt, in der Ideen schnell zu Taten werden.

Die Entschlossenheit im Raum war greifbar, die Motivation unübersehbar. Ich schaute in die Gesichter meines Teams und sah dieselbe Leidenschaft, die auch mich antreibt: die Liebe zum Radsport und den Wunsch, unsere Welt ein Stück besser zu machen.

„Lasst uns diesen Schwung nutzen“, sagte ich.